© REUTERS Ein prorussischer Separatist steht im Juli 2014 auf einem Wrackteil der Boeing 777 der Malaysia Airlines. Das Flugzeug soll aus pro-russischem Rebellengebiet in der Ostukraine heraus abgeschossen worden sein. Auch Verdächtige hat die Staatsanwaltschaft bereits identifiziert.
Gut zwei Jahre nach dem Abschuss des Passagierfluges MH17 über der Ostukraine haben Ermittler erste Ergebnissen der strafrechtlichen Untersuchungen vorgelegt. Das internationale Joint Investigation Team (JIT) unter der Leitung des niederländischen Staatsanwalts Franz Westerbeke kommt zu dem Ergebnis, dass die Maschine aus pro-russischem Rebellengebiet abgeschossen wurde. Die BUK-Rakete sei von Russland aus ins Rebellengebiet transportiert und die Abschussrampe anschließend nach Russland zurückgebracht worden.
Angehörigen, die bereits im Vorfeld der Pressekonferenz informiert wurden, ist eigenen Angaben zufolge gesagt worden, dass es sich um eine russische Luftabwehrrakete des Typs 9M38 handelte. Die Staatsanwaltschaft habe bereits 100 Verdächtige ausgemacht, die an dem Abschuss beteiligt gewesen waren - zum Teil seien sie bereits identifiziert.
Bereits vor etwa einem Jahr hatte der "Onderzoeksraad voor Veiligheid" (deutsch: Untersuchungsrat für Sicherheit) einen Bericht zu den Gründen für den Absturz der Maschine vorgelegt. Auch dieser Bericht kam zu dem Ergebnis, dass Flug MH17 aus Rebellengebiet heraus von einer Buk-Rakete abgeschossen, eine ursprünglich in der Sowjetunion entwickelte Flugabwehrwaffe, die heute sowohl von russischen als auch von ukrainischen Streitkräften verwendet wird. Ein Verantwortlicher war in dem Bericht nicht benannt worden.
Am 17. Juli 2014 war in der Nähe des Ortes Hrabowe (Grabowo) Flug MH17 von Malaysia Airlines abgestürzt. Alle 283 Passagiere und 15 Besatzungsmitglieder der Boeing 777 starben. Das Flugzeug war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur. Die Reise-Route führte über umkämpftes Gebiet.

Kreml dementiert erneut russische Verwicklung in MH17-Abschuss

Kurz vor Veröffentlichung des niederländischen Berichts zum MH17-Abschuss hatte der Kreml erneut jede russische Verwicklung in die Tragödie dementiert.
Neue russische Radardaten zeigten, dass die Boeing 777 mit 298 Menschen an Bord 2014 nicht von Gebiet der prorussischen Separatisten aus beschossen worden sei, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. Er sprach von "unwiderlegbaren Beweisen".

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